Mord im Pfarrhaus by Agatha Christie

Mord im Pfarrhaus by Agatha Christie

Autor:Agatha Christie [Christie, Agatha]
Die sprache: eng
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2010-12-21T09:03:15.859000+00:00


Siebzehntes Kapitel

Kommissar Slack kam am nächsten Morgen bei mir vorbei. Mir scheint, er wird allmählich zutraulicher. Mit der Zeit vergisst er womöglich die Sache mit der Uhr.

«Nun, Sir», sagte er zur Begrüßung, «ich bin dem Telefonanruf nachgegangen, den Sie bekommen haben.»

«Tatsächlich?», fragte ich neugierig.

«Es ist ziemlich merkwürdig. Er kam von der North Lodge von Old Hall. Nun steht diese Lodge leer, die Gärtnersleute, die dort wohnten, sind pensioniert und die neuen sind noch nicht da. Das Haus ist leer und zweckmäßig – ein Fenster an der Rückseite war offen. Keine Fingerabdrücke auf dem Telefon – es ist abgewischt worden. Das ist verräterisch.»

«Wie meinen Sie das?»

«Ich meine, es zeigt, dass Sie durch den Anruf absichtlich weggeholt werden sollten. Deshalb muss der Mord sorgfältig im Voraus geplant gewesen sein. Wäre es ein harmloser Ulk gewesen, hätte man nicht die Fingerabdrücke so sorgfältig abgewischt.»

«Nein. Das sehe ich ein.»

«Es zeigt auch, dass der Mörder sich in Old Hall und Umgebung gut auskennt. Mrs Protheroe war es nicht, die angerufen hat. Ich kann nachweisen, was sie in jeder Minute getan hat. Es gibt ein halbes Dutzend Dienstboten, die beschwören, dass sie bis fünf Uhr dreißig zu Hause war. Dann kam der Wagen und fuhr Colonel Protheroe und sie ins Dorf. Der Colonel ging wegen eines seiner Pferde zu Quinton, dem Tierarzt. Mrs Protheroe gab beim Lebensmittelhändler und im Fischladen einige Bestellungen auf und kam von dort direkt durch den hinteren Weg, wo Miss Marple sie sah. In allen Läden wurde bestätigt, dass sie keine Handtasche dabei hatte. Die alte Dame hatte Recht.»

«Wie gewöhnlich», sagte ich mild.

«Und Miss Protheroe war um 5.30 in Much Benham.»

«Das stimmt», sagte ich. «Mein Neffe war auch dort.»

«Damit kommt sie nicht in Frage. Das Dienstmädchen scheint in Ordnung zu sein – ein bisschen hysterisch und aufgeregt, aber was können Sie erwarten? Natürlich habe ich ein Auge auf den Butler – schon wegen seiner Kündigung und so. Aber ich glaube nicht, dass er etwas davon weiß.»

«Ihre Befragungen scheinen ein ziemlich negatives Ergebnis gehabt zu haben, Kommissar.»

«Das stimmt und stimmt auch wieder nicht. Eine sehr seltsame Sache ist herausgekommen – ganz unerwartet, muss ich sagen.»

«Ja?»

«Sie erinnern sich an das Theater, das Ihre Nachbarin Mrs Price Ridley gestern Morgen gemacht hat? Weil sie angerufen wurde?»

«Ja?»

«Nun, wir sind auch diesem Anruf nachgegangen, nur um sie zu beruhigen – und was glauben Sie, woher um alles in der Welt, dass er gekommen ist?»

«Von einem Postamt?»

«Nein, Mr Clement. Der Anruf kam aus dem Häuschen von Mr Lawrence Redding.»

«Was?», rief ich überrascht.

«Ja. Ein bisschen seltsam, nicht wahr? Mr Redding hatte nichts damit zu tun. Um diese Zeit, um 6.30, war er mit Dr. Stone auf dem Weg zum Blauen Eber, das ganze Dorf konnte ihn sehen. Aber so ist es. Das bringt einen ins Grübeln, was? Zwei merkwürdige Telefonanrufe an einem Tag. Sieht aus, als gäbe es da eine Verbindung. Ich fresse meinen Hut, wenn nicht ein und dieselbe Person dahinter steckt.»

«Aber mit welcher Absicht?»

«Nun ja, das müssen wir eben herausfinden. Der zweite Anruf scheint ohne rechten Sinn zu sein, aber irgendwo muss er einen Sinn haben.



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